Neues Jahr, neue Lernziele

Das neue Jahr hat begonnen und mit ihm die Chance, sich neue Ziele zu setzen – nicht nur privat, sondern auch für Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf. Doch was genau sind Lernziele, warum sind sie wichtig, und wie können sie so formuliert werden, dass sie uns auf unserer Lernreise auch wirklich voranbringen?

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Welche Arten von Lernzielen gibt es?

Falls noch keine konkreten Ziele feststehen, hier ein paar Ideen:

  1. Schule, Ausbildung oder Studium:
    • Ein Thema verstehen, das bisher schwerfällt.
    • In einem bestimmten Fach die Note um einen Punkt zu verbessern.
    • Eine Abschlussprüfung mit einem klaren Punkteschnitt bestehen.
  2. Persönliche Entwicklung:
    • Eine neue Sprache oder ein neues Tool lernen.
    • Mehr Selbstdisziplin beim Lernen entwickeln.
    • Täglich 30 Minuten für Wiederholungen einplanen.
  3. Berufliche Ziele:
    • Eine Fort- oder Weiterbildung machen.
    • Ein Projekt erfolgreich beenden.
    • Bei einer Präsentation über sich hinauswachsen.

Lernziele sind essenziell für einen erfolgreichen Lernprozess

Lernziele sind wie ein Kompass: Sie geben uns eine klare Richtung vor. Ohne sie besteht die Gefahr, ziellos zu lernen, sich zu „verzetteln“, den Fokus zu verlieren und dadurch wertvolle Zeit zu verschwenden. Mit klar definierten Zielen können wir:

  • Effizienter arbeiten: Unsere Zeit und unsere Ressourcen zielgerichtet nutzen.
  • Motivierter lernen: Persönliche Erfolge fördern Lernbereitschaft und Selbstvertrauen.
  • Lernerfolg überprüfen: Fortschritte erkennen und Lernziele oder Lernstrategien anpassen.

 SMART: Die Formel für erfolgreiche Lernziele

Damit Lernziele wirklich funktionieren, sollten sie SMART sein:

  • Spezifisch: Klare und deutliche Formulierungen verwenden.
    Statt „Fitter in Buchhaltung werden“ lieber: „Geschäftsfälle auf Aufwands- und Ertragskonten korrekt buchen.“ Oder: Statt „Mehr Französisch lernen“ besser: „Täglich 30 Minuten Vokabeln und Grammatik im Lehrbuch wiederholen oder mit einer Sprach-App üben.“
  • Messbar: Nachvollziehbare Erfolgskriterien festlegen.
    Das kann beispielsweise das Beherrschen eines bestimmten Themas, die Einhaltung einer vereinbarten Lernzeit, das Erreichen eines festgelegten Sprachniveaus, das Erreichen einer bestimmten Note (z. B. von 5 auf 4) oder der Abschluss einer konkreten Weiterbildung sein.
  • Attraktiv: Das Ziel soll ansprechen und motivieren.
    Dabei helfen Fragen wie: „Warum will ich dieses Ziel erreichen?“
    „Welchen konkreten Nutzen (beruflich oder privat) hat das Lernziel für mich?“
    „Welche persönlichen Vorteile bringt mir das Lernziel?
  • Realistisch und realisierbar: Wichtig ist, dass das Ziel erreichbar ist, aber dennoch eine Herausforderung darstellt. Unrealistische Zielformulierungen sollten vermieden werden, da sie schnell zu Überforderung führen, z. B. „Innerhalb von zwei Wochen perfekt Englisch sprechen und die gesamte Grammatik beherrschen.“
  • Terminiert: Ein konkreter Zeithorizont, in dem das Lernziel erreicht werden soll, erhöht die Motivation und erleichtert den Lernbeginn. Eine prägnante Deadline erhöht zudem die Zielverbindlichkeit. Beispiel: „Bis zum 31. März will ich die Kostenstellenrechnung beherrschen und den BAB korrekt erstellen können.“

 

Tipps, um Lernziele leichter zu erreichen

  1. Lernziele in Teilaufgaben zerlegen
    Zunächst wird das Ziel in kleine, machbare Schritte bzw. Teilziele zerlegt. Gerade bei großen Zielen (wie dem Bestehen einer Abschlussprüfung) erleichtert dies den Anfang. Denn viele Lerner schieben bei größeren Gesamtzielen den Lernstart aus Angst, den „Lernberg“ nicht bewältigen zu können, immer weiter nach hinten. Teilziele werden in der Regel als leichter erreichbar empfunden als das riesige Gesamtziel.
  2. Hilfsmittel nutzen
    Im nächsten Schritt geht es darum, den Lernplan zu erstellen. Bitte Link zu dem Blog „Der Lernplan“ einfügen. Ebenfalls können Tools wie Kalender, Apps oder Notizen verwendet werden, um die persönlichen Fortschritte zu überwachen und den Überblick zu behalten.
  3. Belohnungen einplanen
    Bei allem Lernen und Arbeiten ist es wichtig, sich auch die kleinen Erfolge bewusstzumachen, diese wertzuschätzen und zu feiern – das sorgt für Motivation und gute Laune.
  4. Flexibilität bewahren
    Manchmal verläuft nicht alles nach Plan, denn das Leben ist nun einmal nicht immer absolut planbar. In solchen Fällen lohnt es sich, die Ziele anzupassen, statt sie aufzugeben. Natürlich können auch die eingesetzten Lernstrategien und -methoden angepasst und verbessert werden. Oder ist es an der Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, um gewohnte Denk- und Lernmuster zu durchbrechen und neue Erfahrungen zu sammeln?

Lernziele überprüfen mit dem PDCA-Zyklus

Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) bietet eine einfache und effektive Methode, um Lernziele systematisch zu überprüfen und den Lernprozess kontinuierlich zu verbessern.

  • Plan (Planen)
    Zunächst werden auch bei diesem Ansatz die Lernziele definiert und ein Lernplan erstellt, der die verfügbare Lernzeit, die jeweiligen Lernthemen und die passenden Methoden berücksichtigt.
  • Do (Umsetzen)
    Danach wird der Plan schrittweise umgesetzt, etwa durch regelmäßiges Lernen, das Bearbeiten bestimmter Übungsaufgaben bzw. alter Prüfungen oder durch das Anwenden der gewünschten Lerntechniken.
  • Check (Überprüfen)
    Regelmäßig den Fortschritt kontrollieren: Sind die Ziele noch erreichbar? Entspricht die tatsächliche Zielerreichung (Ist) der geplanten Zeitvorgabe (Soll)?
    Bei welchen Lernthemen oder Inhalten gibt es Probleme?
  • Act (Anpassen)
    Falls notwendig, können die Lernziele auch angepasst oder verbessert werden. Wenn es mit der Zeitplanung eng wird, kann es auch sinnvoll sein, die verwendeten Lernmethoden und -techniken auf den Prüfstand zu stellen. Oder zu überlegen, ob einzelne Lerninhalte noch (weiter) reduziert werden können und man sich zukünftig nur auf das absolut Wesentliche konzentrieren möchte. Dann müssen unter Umständen auch die Lernziele verändert und angepasst werden. Das ist allerdings oft zweckmäßiger, als sie komplett über Bord zu werfen!

Mit dem PDCA-Zyklus (oder Deming-Kreislauf) lassen sich Lernziele nicht nur besser erreichen, sondern auch flexibel an neue Anforderungen anpassen und optimieren.

Lernziele für das Jahr 2025

Was lässt sich in diesem Jahr lernen oder erreichen? Ein Ziel schriftlich festzuhalten und mit anderen zu teilen, beispielsweise mit einem Lernpartner oder in einer Gruppe, kann sehr hilfreich sein. Gemeinsam können wir oft leichter lernen.

Das Jahr 2025 bietet zahlreiche Chancen, unser Wissen und unsere Fähigkeiten auf das nächste Level zu bringen. Der erste Schritt könnte sein: Heute noch mit der Planung der Lernziele zu beginnen. Am Ende des Jahres werden wir vielleicht überrascht sein, wie viel wir erreicht haben!

Ich möchte gerne wissen, welche Lernziele Sie bzw. Dich besonders interessieren? Welche Themen sollten wir in diesem Jahr angehen? Teilt Eure Ziele und Ideen mit mir – ich freue mich darauf, gemeinsam mit Euch spannende Lernthemen zu erkunden und neue Ziele zu setzen. Lasst uns eine gemeinsame Lernreise starten – hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt eine Mail an info@prüfung-erfolg.de.

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Nadine Jungfleisch

Personalentwicklerin, Lerncoach, Ausbilderin und Autorin mit fast 20 Jahren Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung im kaufmännischen Bereich.

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